Ein paar Worte zum richtigen Genuss von Bier: Ich habe mittlerweile zwei Biersommeliers kennen lernen dürfen. Der erste ist Thorsten Schumacher von der Grönwohlder Hausbrauerei. Von ihm habe ich vor allem erfahren, wie man Zapfanlagen sauber hält, einem Bier richtig nachschmeckt und was man beim Einschenken beachten sollte. Der zweite ist Matthias Kopp von der Bier-Faktur. Im Rahmen einer beruflichen Veranstaltung, an der ich teilnehmen durfte, hat er als Zugabe für die geladenen Gäste eine Bier-Verkostung durchgeführt. Er verfolgte dabei vor allem ein Ziel: Die Bandbreite an interessanten und tollen Geschmäckern zu zeigen, die durch Craftbier möglich ist (und durch die Einheitlichkeit der meisten Industriebiere weitgehend unbekannt ist).
Ich habe hier nur einige Erkenntnisse zusammengestellt, die ich aus den Veranstaltungen mitgenommen habe.
Hier gibt es eine kleine Anleitung zum Bierverkosten
Es lohnt sich, mal den folgenden Test zu machen:
Nehmt zwei saubere Biergläser aus dem Schrank. Das eine spült ihr kurz mit klarem Wasser aus, das andere nicht. Im Anschluss riecht mal an beiden Gläsern. Ihr werdet feststellen, dass das ausgespülte frischer riecht als das andere. Und es ist egal, ob die Gläser gerade am Abend vorher noch abgewaschen worden waren.
Beim Verkosten der Biere auf der Veranstaltung mit Matthias Kopp (bier-faktur) hatte er eigene Tasting-Gläser für Bier mitgebracht. Die Bezeichung ist "Hamburg Pokal" von der Firma Sahm. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine kleine Vertiefung am Boden haben, Reservoir genannt. So kann man sehr gut die Farbe des Bieres erkennen, indem man das Glas gegen einen hellen Hintergrund hält.
Unterhalb des Reservoirs geht das Glas in den Stiel über, Dadurch kann man das Glas halten, ohne das Bier ungewollt mit der Hand anzuwärmen.
Nach oben verjüngt sich das Glas, die Aromen werden gebündelt und können so gut mit der Nase aufgenommen werden. Der Glasrand wölbt sich wieder etwas nach außen. Das erleichtert das Trinken und führt das Bier über die gesamte Zunge.
Ich hatte den Eindruck, dass die Gläser ihren Zweck sehr gut erfüllten. Neu war für mich, dass die Gläser dünnwandig sein sollen, da sich dann das Bier nicht so schnell erwärmt - gemeint ist, dass dickwandige Gläser die Zimmertemperatur speichern und diese dann an das Bier abgeben.
Schaun wir erst einmal: welche Farbe hat es denn, das Bier? Goldgelb, rötlich, hell, klar oder trüb?
Dass Riechen und Schmecken zusammengehören, ist hinlänglich bekannt. Auch bei einem Bier sollte man dann mal die Augen zumachen, die Nase ins Glas halten und bewusst die Aromen aufnehmen. Für mich war es beim ersten Indian Pale Ale schon interessant, wie sehr der Duft dieses Bieres (Zitronenaromen, blumig...) der Bittere gegenüberstehen.
Im zweiten Schritt bitte mal die ganze Zunge einsetzen - der Pilstrinker hält gerne mal die Flasche an den Hals und schmeckt nur mit dem hinteren Teil der Zunge, wo auch nur das bittere geschmeckt wird. Man sollte den Schluck auch gerne etwas im Mund lassen, bevor man schluckt. Es gibt große Unterschiede in der Perligkeit des Kohlendioxids.
Auch nach dem Schlucken kann man noch ein bisschen hinterherspüren - die zweite Hopfengabe lässt noch einmal angenehm grüßen - man schmeckt sie "retronasal".
Die Anleitung für eine Bierverkostung habe ich hier gefunden: www.brauer-bund.de
Meine eigene Vorlage gibt es hier: Bier-Tasting-Vorlage
ausreichend kühl...
Mein Schwiegervater mag es gerne "kellerkalt", ich gerne ein paar Grad kälter. Empfohlen wird in der Regel eine Temperatur von 5-8°C. Abhängig von der jeweiligen Sorte gibt es aber auch abweichende Empfehlungen.
Warum 18602? Das ist keine Jahreszahl. Als wir das erste Mal Flaschen mit Etikett versehen wollten, dachten wir uns, dass eine eigene Marke schön wäre. Warum nicht die Nummer nehmen, die das Hauptzollamt in Kiel zugeteilt hat. (Achtzehnsechsnullzwo)