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Brauanlagenoptimierung

Da habe ich doch vor einiger Zeit einen Einkocher verkauft. Als ich mir meinen ersten Einkochautomaten zulegen wollte, hatte es gleich zwei im Paket gegeben und irgendwie hatte ich im Eifer über ebay-kleinanzeigen gleich noch einen weiteren erstanden. Die beiden, die ich jetzt einsetze, haben jeweils 2500Watt. Aber warum erzähl ich das? Weil ich mich über mich selbst geärgert habe, denn den dritten hätte ich (auch mit 1800 Watt) gut nutzen können.  Das erklärt sich, wenn ich mal den Aufbau meiner Brauanlage erkläre.

Der Kocher 1 ist der eigentliche Braukessel. Mittlerweile ist er etwas gepimpt, denn er hat eine Isolierung aus einer Schaumstoffmatte bekommen sowie einen Auslasshahn. Es ist kein Läuterblech oder eine Läuterspirale eingebaut, da ich für diesen Kessel einen Malzkorb einsetze, den es mal bei brauhardware gab. Eine fantastische Arbeitserleichterung, weil das Saubermachen zum Großteil im Auskippen des Malzkorbs besteht.

Diesem Kocher wird außerdem das Rührwerk aufgesetzt und er ist an die Brausteuerung angeschlossen.

Der zweite Kocher hat ebenfalls einen Auslasshahn, der innen über ein T-Stück mit einen Läuterfreund verbunden ist. Mit gleich hoher Wattzahl wie der Kocher 1 kann auch er als Braukessel verwendet werden, aber eignet sich noch umso besser zum Hopfenkochen. Denn nach dem Whirlpool braucht man nicht mit dem Schlauch um den Hopfenkegel absaugen, sondern kann über den Hahn direkt ins Gärfass laufen lassen. Dank Läuterfreund wird auch der sich auflösende Hopfenkegel zurückgehalten.

Leider wird der Kocher 2 jedoch auch benötigt, um den Nachguss aufzuheizen. Dank einer Inkbirdsteuerung wird die Zieltemperatur für den Nachguss gut eingehalten. Es muss lediglich zeitlich einigermaßen abgeschätzt werden, wann das Aufheizen des Nachgusses beginnen sollte.

Beim Läutern muss ich also aktuell die Würze in einen Eimer fließen lassen. dann den Nachguss auf den Treber geben um ihn anschließend ebenfalls im Eimer zu sammeln. Der Eimer ist mit ca. 20 Litern dann schon recht schwer, wenn man ihn dann zum Hopfenkochen wieder in den Kocher geben muss.

DESWEGEN hätte ich gerne einen dritten Einkocher, Wattzahl egal, denn er muss ja nur den Nachguss anheizen.

Der ganze Aufbau führt übrigens zu einem entspannten Brautag:
Hauptguss und Nachguss werden am Vorabend des Brautags bereits in die Kocher gefüllt. Das Malz wird ebenfalls schon geschrotet und im verschlossenen Eimer bereitgestellt. Am Morgen des Brautags werden der Schalter des Kessel 1 umgelegt, das Rührgerät eingeschaltet sowie Brausteuerung und Laptop gestartet. Die erste Aktion wird fällig, wenn die Einmaischtemperatur erreicht ist. Da die Brauanlage im Keller steht, wird dies per Fernwartungssoftware vom Rechner oder Handy überwacht. Der Kocher 3 wird per smarter Steckdose ebenfalls ferngesteuert angestellt, so dass der Nachguss rechtzeitig auf Temperatur ist. Die smarte Steckdose verträgt übrigens laut technischen Angaben 3680 Watt, ist also nicht zu vergleichen mit Baumarkt-Funksteckdosen...

Das alte Laptop hat natürlich eine Kamera, so dass auch ein Livebild angezeigt werden kann. Wozu? Naja, wenn man die Inkbird-Steuerung richtig platziert, sieht man den aktuellen Status der Nachgusstemperatur.

Ehrlicherweise funktioniert es erst zu 80%, da ich die smarte Steckdose noch nicht ausprobiert habe und der dritte Einkocher bislang fehlte. Aber der Rest ist genauso in Betrieb.

Der dritte Einkocher hat sich übrigens kürzlich bei Muttern im Keller gefunden, wo er ein seit Jahren ungenutztes Dasein fristete. Ein alter Narath, der jetzt noch einen Hahn braucht.