· 

Biertasting unter Freunden

Wenn Freunde zu Besuch sind, ist das die Gelegenheit, einmal die Geschmackssinne auf die Probe zu stellen. Ich hatte vorgeschlagen, ein kleines Tasting zu veranstalten. Der Kühlschrank war voll mit verschiedenen Bieren und so sollte einmal blindverkostet und begutachtet werden. Dazu haben wir die Vorlage ausgedruckt, die Anhaltspunkte für die Bewertung des Bieres geben sollte.

Bei der Vorbereitung wurde mir schnell klar, dass eine gewisse Reihenfolgeplanung wichtig ist: Dass man nicht erst ein IPA servieren kann und anschließend ein Altbier mit wenig Bittereinheiten, ist klar. Aber wie sieht es aus bei einem Kellerpils und einem Hellen? Es war gar nicht so dumm, die Reihenfolge aufzuschreiben, um nicht durcheinander zu kommen. Ebenso war es sinnvoll, den Tastinggläsern Namensaufkleber zu geben. So konnten die Gläser zwischendurch mit klarem Wasser ausgespült und weiterbenutzt werden.

 

Wir hatten vor kurzem einen Abstecher ins Wendland gemacht und dort die Dachsbrauerei entdeckt. Das Bier (Märzen, Helles, Kutscher 0,7%) hatte uns sehr gut geschmeckt, so dass wir mit mehreren Kartons nachhause gekommen waren. Das Märzen. kam in die Gläser. Es war schon sehr spannend, wie die Kritiken und Beschreibungen ausfielen. Dass ein "säuerlicher" Beigeschmack vorhanden war, wurde einstimmig so gesehen. Er wurde aber unterschiedlich gutgeheißen und Birgit war etwas überrascht, dass dieses Bier tatsächlich das Märzen war. Dem Hinweis, dass es sich um ein sehr bitteres Bier handeln würde, konnte ich nicht zustimmen. So war es eine Überraschung, dass auf der Flasche mehr Bittereinheiten angegeben waren als beim Hellen (, das vergleichbar mit einem Pils ist)!

 

Zufälligerweise hatte  ich im Kühlschrank auch noch eine Flasche Öttinger gefunden, die von einer Feier vom Nachwuchs  übriggeblieben war. Na, das war doch mal ein gutes Bier und Christian wusste: "Der Geschmack kommt mir total bekannt vor". Aha, ich wusste gar nicht, dass er öfter Öttinger trinkt ;-).

 

Beim Kellerpils von Geilingsbräu wurde dann gebeten, nachzuschenken. Insgesamt hatten wir vier verschiedene Biere probiert, noch mehr Sorten wären in dieser Runde zu viel gewesen,. Als Erfahrung würde ich verbuchen, dass man sich auf max. fünf Sorten beschränken sollte und die Reihenfolge wie erwähnt eine große Rolle spielt.. Der Kutscher vom Sommerbecker Dachs, ein Bier mit nur 0,7%, ausgesprochen erfrischend und lecker, hätte nicht zwischen die anderen Biere gepasst und das wäre schade gewesen.

Die Vorlagen für das Tasting werde ich nochmal überarbeiten, so dass man auf einem Zettel auch mehrere Biere bewerten kann. Insgesamt war es aber spannend, mal bewusst die Unterschiede auch in einfachen Bieren herauszuschmecken und muss unbedingt wiederholt werden!