Rückblick
Da habe ich im letzten Jahr ein Bier gebraut, bei dem eigentlich alles schief ging (siehe Stressbräu). Versehentlich gekauftes "peated Malt" und Chaos beim Braugang verhießen nichts Gutes. Aber was kam bei dem Braugang eigentlich raus? Das wurde ein Bier, das nach 6 Wochen so schmeckte, wie in der Überschrift beschrieben - ein bisschen ekelig. Kleine Probleme mit Gushing gab es auch, aber nichts, was nicht in einer halben Stunde aufzuwischen ist "seufz". Dazu ein so penetranter Geruch nach Torf, der dazu führte, dass die eine oder andere Flasche im Ausguss gelandet ist.
einige Monate später
Einige Monate später habe ich immer noch nicht alle Flaschen weggeschmissen, sondern einfach stehen lassen. Das war eine gute Idee, wie sich herausgestellt hat. Wie die meisten Craftbeerbrauer mag ich gerne mal ein IPA, und auch das selbstgebraute Landbier ist ordentlich gehopft und mit viel Geschmack bestückt. Aber das Torfbier hat einen ganz eigenen Platz besetzt. So ein Bier kann man wirklich nicht kaufen!
Der Torfmalzgeschmack und -geruch haben sich ganz schön gewandelt. Jetzt muss ich eher an Schokolade denken, die ganz dunkle natürlich, keine Vollmilch. Und es ist definitiv ein besonderes Bier. Ganz sicher würde es ein Standard-Pils-Trinker nicht mögen. Aber ich lutsche an jedem einzelnen Schluck jetzt genüsslich rum und sehe mit Erschrecken, dass nur noch fünf halbe Liter übrig sind. Wie die wohl erst schmecken würden nach einem Jahr Lagerung?
Erkenntnis
Craftbier braucht Geduld und nochmals Geduld. Es ist faszinierend, was sich in der Flasche alles tut.
Und es gibt noch mehr als IPA, was sich zu entdecken lohnt.
verwendete zutaten
Malz:
4,5 kg Medium Peated Malz / getorft (3,8 - 6,5 EBC) - geschrotet
0,5 kg Black Malt (1300 - 1600 EBC) - geschrotet
Hopfen:
Spalter Select, ca. 6,4 % Alpha - 100 g Pellets TYP 90
Hefe:
Irish Ale