Neulich sind wir mit dem Auto durch die Holledau gefahren. Beeindruckend sind die zahlreichen Hopfenfelder links und rechts der Autobahn anzusehen. „Hallerthauer Tradition“ heißt der Hopfen, den
wir für unser Landbier nehmen und der müsste genau hier wachsen. Offenbar sind die traditionellen Hopfenanbaugebiete im Süden der Republik zu finden, beispielsweise die Holledau und das Spalter
Hopfenland. So dachte ich jedenfalls.
Beruflich habe ich ab und zu im Ammerland zu tun, einer ländlichen Gegend nordwestlich von Oldenburg gelegen, die mir mittlerweile ganz gut bekannt ist. Beim Stöbern im Netz bin ich entsprechend
überrascht gewesen, als ich auf diesen Link gestoßen bin: http://www.ebay.de/itm/Hopfen-Pfluecken-im-Ammerland-Original-Holzstich-von-1900-/390653528192
Naja, auch ich hatte schon gehört, dass Hopfen so ziemlich überall wächst. Aber neugierig geworden, habe ich weitergesucht. Natürlich habe ich auch bei Wikipedia nachgesehen:
„Überliefert ist der Anbau von Hopfen für Gebiete und Orte im ehemaligen Königreich Hannover und Herzogtum Braunschweig (Hannoversches Wendland, Braunschweig, Peine, Hannover, Schladen, Alfeld),
im Herzogtum Oldenburg (Ammerland), in Schleswig-Holstein (vor 1867 zu Dänemark gehörig), in Mecklenburg (Rostock, Parchim, Grabow, Neubrandenburg) und in Teilen Brandenburg-Preußens (Altmark,
Bukkow bei Berlin, Guben, Posen, West- und Ostpreußen)“
Ich frage mich, warum beispielsweise in Braunschweig kein Hopfen mehr angebaut wird? Vielleicht war die Qualität nicht konkurrenzfähig? Dabei könnten Bodenbeschaffenheit, Sonnenscheindauer und
Klima sich auf den Hopfen ausgewirkt haben. Oder es ließen sich größere Gewinne mit anderer Nutzung der Böden erzielen? Eine ausreichende Antwort habe ich noch nicht gefunden.
Die nächste Überlegung ist, Hopfen im eigenen Garten anzubauen. Aber da die Pflanzen bis zu 6 Meter hoch werden und unser Garten zwar nicht klein, aber überschaubar ist, habe ich bisher davon
abgesehen. Vielleicht kann ich unsere Nachbarin dafür begeistern. Schließlich funktionieren Hopfenpatenschaften auch anderwo: http://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Jueterbog-Hopfen-aus-dem-eigenen-Garten

Ein guter Freund aus Braunschweig (war doch auch mal Hopfenanbaugebiet!) hat mir im Frühjahr das Foto gesendet. Er wohnt zur Miete, aber die Mieter teilen sich die Nutzung des Gartens. Hopfen wächst dort wie Unkraut und ich bin zum Ernten eingeladen. Ich werde berichten!